Diese Erdhummel war am 25. März 2014 Übernachtungsgast im Hummelhaus

Hummelhaus hat Übernachtungsgast

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Hummelstart

Seit März habe ich auch ein Hummelhaus. Schon im letzten Jahr habe ich immer wieder mit Begeisterung die interessanten Berichte auf der Webseite Pollenhöschen verfolgt. Na ja, mit einer Besiedlung hat es erwartungsgemäß in diesem Jahr noch nicht geklappt. Aber so ein Hummelhaus lässt sich auch hervorragend als Pension nutzen. Zum Beispiel für die Dunkle Erdhummelkönigin, die ich am 24. März gegen späten Nachmittag fand.

Sie saß regungslos im Bereich eines Hauseinganges. Die Erdhummel hatte sich sehr ungünstig im schattigen Bereich an der Hauswand niedergelassen. Es bestand die Gefahr, zertreten oder vom Kinderwagen überrollt zu werden. Selbst vorsichtig angeschubst, dachte die Lady überhaupt nicht daran, sich vom Fleck zu rühren. Auch als ich sie behutsam aufhob, motivierte dies die Hummel überhaupt nicht. Bewegung gleich null. Es ging bereits gegen Abend zu, also setzte ich die Erdhummel ist das noch leere Hummelhaus.

Am nächsten Tag schaute ich mittags beim Hummelhaus vorbei. Und da bot sich mir dieser Anblick:

Dunkle Erdhummel schaut aus HummelhausDie Lady hatte offensichtlich im Hummelhaus übernachtet. Und war bereit für den Tag. Allerdings ließ sie es sehr, sehr langsam angehen. Zwei Stunden später saß sie auf dem Vorbau des Hummelhauses. Robbte sich im Schneckentempo Millimeter für Millimeter vorwärts. Die Bewegungen erfolgten so langsam, dass ich mir Sorgen um den Zustand der Hummel machte. Also schnell einen Legostein mit Zuckerlösung zur Hummel auf den Vorbau gestellt. Habe ich erwartet, dass Ihre Hoheit vor Begeisterung in die Energietankstelle springt? Weit gefehlt. Keine Spur von Interesse, Frau Hummel bewegte sich gemächlich am Legostein vorbei, robbte den Vorbau runter – aber bitte, nicht zuu schnell! – und wurde dann, in Höhe des danebenstehenden Blumentopfes mit Blaukissen, geradezu übermütig in ihren Bewegungen. Da  Fliegen ja offenkundig noch nicht auf dem Programm stand, machte sich mein Übernachtungsgast gaanz lang und hangelte sich wagemutig vom Vorbau des Hummelhauses zum Blumentopf rüber.

Auf und ab

Falls sie vor hatte, von dort die Aussicht zu genießen: so langsam wie sie oben war, so schnell landete sie wieder unten: Auf dem mit Moos und kleinen Steinen ausgelegten Bereich vor dem Einflugloch des Hummelhauses. Unbeeindruckt kraxelte die Dunkle Erdhummel erneut hoch zum Blumenpottrand. Ruhte sich dort kurz von den Aufstiegsstrapazen aus. Um kurz darauf übermütig über den Rand nach unten zu schauen: “Was ist denn da unten?” war wohl ihr Antriebsgedanke. Da unten konnte sie quasi sofort live in Augenschein nehmen, denn: neugierig über den Rand schauen und schon wieder unten zu liegen, gingen Hand in Hand. Die Lady war nun ins Beet gepurzelt. Von so einem Missgeschick lässt sich eine echte Queen nicht unterkriegen. Sofort rappelte sie sich wieder auf und nahm den Aufstieg erneut in Angriff. Diesmal wählte sie die Bergsteigerroute über die Eiger-Holzwand. Brach den Aufstieg dann aber ab und entschied sich für eine weitere Ruheeinheit im Stiefmütterchengrün gleich nebenan.

Später brachte ich sie eine Etage höher und setzte sie in die sonnendurchflutete Erica carnea. Dann ging alles ganz schnell. Kaum hatten die Sonnenstrahlen den königlichen Körper erwärmt, kam Leben in die Queen. Einige Dehnübungen, dann wurde der Motor angeschmissen, die Flügel in Position gebracht. Und schon rauschte sie davon.

Wer mag, kann sich die Bilder dieser kleinen Geschichte in der Slideshow (Klick auf das Bild öffnet diese) anschauen. Einfach mit der Maus über das Bild fahren, dann taucht in der Mitte der Startknopf auf. Mit Klick auf diesen wechselt das erste Bild nach 4 Sekunden und die Show läuft automatisch bis zum letzten Bild, kann aber jederzeit gestoppt werden.

 

Noch ein Tipp für alle Hummelliebhaber. Schaut mal bei der Aktion-Hummelschutz vorbei. Dort gibt es sehr viele Informationen und ein sehr hilfreiches Forum.

Alle Fotos: ©Petra Steinsiek

2 Kommentare

  1. Sehr schöne Geschichte!

    Nächstes Jahr klappt eine Ansiedlung bestimmt, ich drücke Dir jedenfalls beide Daumen!

  2. Petra Steinsiek

    Hallo Stefan,

    vielen Dank! Ja, in bin ganz optimisch. Es braucht halt seine Zeit.

    Liebe Grüße
    Petra

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